Ein Zeitstrahl der Schönheitsstandards und die Rolle der Medien bei ihrer Gestaltung

Die Schönheitsstandards haben sich im Laufe der Geschichte stark verändert, beeinflusst durch kulturelle, soziale und mediale Einflüsse. Von üppigen Figuren der Renaissance bis zu den superdünnen Modellen der 90er Jahre sind diese Standards ein Spiegelbild der jeweiligen Zeit. Die Medien spielen eine entscheidende Rolle dabei, wie Schönheitsideale definiert und verbreitet werden. Dieser Artikel untersucht, wie sich Schönheitsstandards über die Jahrhunderte entwickelt haben und wie die Medien sie geprägt haben.

Die Renaissance: Ein Zeitalter der Fülle

Die ideale Frau der Renaissance

Während der Renaissance galten üppige Körperformen als Inbegriff weiblicher Schönheit. Diese Ära, die Wohlstand und Überfluss pries, sah in fülligen weiblichen Formen ein Symbol für Gesundheit und Reichtum. Kunstwerke von Meistern wie Botticelli und Rubens zeigten Frauen mit runden Körpern, deren Schönheit in ihrer natürlichen Körperfülle und ihrer strahlenden Haut lag.

Das 19. Jahrhundert: Der viktorianische Einfluss

Die viktorianische Silhouette

Im 19. Jahrhundert veränderte sich das Schönheitsideal hin zu einer Sanduhr-Silhouette. Die viktorianische Ära brachte Korsetts, die Frauen tugen, um eine schmale Taille zu erzielen. Trotz der gesundheitlichen Risiken dieser Mode diente sie als Symbol für Weiblichkeit und gesittete Eleganz, das von der damaligen Mode und der Medienlandschaft stark gefördert wurde.

Literatur und Schönheit

Die Rolle der Literatur als Medium im 19. Jahrhundert sollte nicht unterschätzt werden. Romane und Essays verherrlichten oft gewisse Schönheitsideale, die soziale Normen reflektierten und beeinflussten. Werke, die weibliche Charaktere mit schmalen Taillen und blasser Haut beschrieben, waren weit verbreitet und formten das allgemeine Verständnis von weiblicher Attraktivität.

Fotografien und ihr Einfluss

Mit der Erfindung der Fotografie im 19. Jahrhundert erhielten Menschen ein neues Medium, das Schönheitsstandards verbreitete und festigte. Fotos wurden zu populären Sammlerstücken und gaben Menschen erstmals die Möglichkeit, reale Darstellungen von Schönheitsidealen zu sehen, im Gegensatz zu idealisierten Gemälden.
Die 1920er Jahre brachten eine Revolution im Frauenbild. Die Flapper verkörperten einen neuen unabhängigen und freigeistigen Stil. Kurze Haare, knielange Kleider und eine sportlich schlanke Figur standen im Vordergrund. Diese Zeit spiegelte eine gesellschaftliche Neuerung wider, die durch Medien wie Film und Print gestützt wurde.
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